Ein würdiges Leben von A – Z

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Ein würdiges Leben von A – Z

«Ich möchte am liebsten zuhause sterben», vielleicht haben Sie diesen Wunsch auch schon von einer Person aus Ihrem engsten Umfeld gehört.

«Ich möchte am liebsten zuhause sterben», vielleicht haben Sie diesen Wunsch auch schon von einer Person aus Ihrem engsten Umfeld gehört. «Wir wissen gar nicht, wie wir das nun alles aufgleisen sollen, meine Eltern sind innert weniger Monate betreuungsbedürftig geworden», erzählte mir letzthin eine Bekannte. Eine Alterswohnung mit Spitex? Ein Zimmer im Pflegezentrum? Oder gibt es doch noch eine Möglichkeit mit Pflege und Betreuung zuhause?

Für das World Café im Vorfeld der Wahlen durfte ich mir zur Alterspolitik im Weinland Gedanken darüber machen, ob die Entwicklung verschlafen wurde. Die Leute möchten im Alter gerne zuhause bleiben, das ist eigentlich bekannt. Dies erfordert Betreuung und Pflege. Ich bin froh und dankbar, dass wir bereits gut funktionierende Spitex-Stützpunkte mit verschiedenen Angeboten wie Pflege, Wundversorgung, Dienstleistungen im Haushalt und Palliative Care haben. Der Bedarf wird zunehmen. Bereits gibt es im Weinland eine Stiftung, die Menschen palliativ begleitet. Ich denke, dass dies vermehrt nachgefragt wird und der Bedarf wächst, sodass Menschen zuhause würdig sterben und sich die Angehörigen aufs Abschied nehmen konzentrieren können.

Der Bedarf nach Heimplätzen wird vermutlich bleiben. Die bestehenden Heime werden beibehalten und mich dünkt wichtig, dass die älteren Menschen bis zum Hinschied dort sein dürfen und bei erhöhtem Pflegebedarf nicht wechseln müssen. Damit pflegende Angehörige zwischendurch entlastet werden, braucht es genug Tagesplätze.

Ebenfalls werden vermutlich mehr Alterswohnungen benötigt. Die Bereitstellung solcher sehe ich auch als Aufgabe der Gemeinden, allenfalls mit Projekten für altersdurchmischtes Wohnen kombiniert. Beispielhaft finde ich hierzu private Initiativen im Weinland.
Im Bereich Demenz finde ich es ganz wichtig, regional zusammen zu arbeiten. Für die Anzahl an demenzerkrankten Menschen, die in den nächsten Jahren stark zunehmen wird, braucht es ein Heim, welches spezialisiert ist. In Feuerthalen ist man da schon dran.

Gerade für das Zusammensein mit dementen Menschen, aber auch mit älteren betreuungsbedürftigen Personen wünsche ich mir eine offene Kommunikation, Sensibilisierung und Hilfe, zum Beispiel in Form von Zeitungsartikeln, Vorträgen und Kampagnen. Oft sehe ich eine Überforderung im Umgang mit der ganzen Komplexität von Alter und Krankheit, womit ich bei meinem letzten Anliegen wäre: dem Ausbau und der Bekanntmachung der Informationsstellen im Bezirk.

Zu guter Letzt möchte ich allen herzlich danken, die bereits jetzt als Angestellte und als Freiwillige enorme Dienste für ältere Menschen leisten, im Vorder- wie auch im Hintergrund. Danke vielmals!

Christina Furrer
EVP Bezirk Andelfingen